Faire Grabsteine

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen arbeiten rund 160 Millionen Kinder im Alter zwischen fünf und 17 Jahren unter Bedingungen, die als Kinderarbeit einzustufen sind. Mehr als die Hälfte von ihnen sind zwischen fünf und elf Jahren alt. 79 Millionen dieser Kinder arbeiten unter ausbeuterischen und oft gesundheitsschädlichen und gefährlichen Bedingungen. Besonders gefährlich ist dabei die Arbeit in Steinbrüchen, wie sie vor allem in asiatischen Ländern, wie Indien, Vietnam oder China vorkommen.

Die Kinder helfen bei Sprengungen, schleppen schwere Lasten oder schneiden und polieren Gestein. Dabei gebrauchen sie gefährliche Werkzeuge und Chemikalien. Unfälle und Lungenkrankheiten, wie Silikose führen nicht selten zu lebenslangen Behinderungen oder einem frühen Tod. Eine Schulbildung und damit die Chance auf einen Ausweg aus der Armut ist nur selten möglich.

Um wirksam auszuschließen, dass importierte Natursteine ohne Kinder- und Zwangsarbeit hergestellt wurden, ist eine Siegelung wichtig. Es gibt zwei unabhängig kontrollierende Verbände, XertifiX und Fair Stone, die sicher stellen, dass alle ILO-Kernarbeitsnormen eingehalten und die Arbeitsbedingungen der erwachsenen Arbeiter schrittweise verbessert werden. Außerdem werden Verbraucher, Handel und Öffentlichkeit für einen verantwortlichen Einkauf sensibilisiert.

In Mecklenburg-Vorpommern wurde das Bestattungsgesetz 2021 novelliert und festgelegt, dass Grabmäler und Grabeinfassungen aus Naturstein nur dann auf Friedhöfen zulässig sind, wenn sichergestellt ist, dass bei ihrer Herstellung nicht gegen ausbeuterische Kinderarbeit verstoßen wird.

Gleiches ist für Schleswig-Holstein in Planung.

Faire Natursteine

Doch auch außerhalb von Friedhöfen, etwa bei Pflastersteinen oder Treppenstufen aus Naturstein, ist unbedingt darauf zu achten, dass Kinderarbeit sicher ausgeschlossen ist. Prüfen sie in jedem Fall auch die Möglichkeit des Einsatzes einheimischer Natursteine.

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