Bio und regional in der Großküche

Um Bio-Produkte in der Küche einzuführen, kann der Anteil nach und nach gesteigert werden. Erfahrungen deutscher Großküchen zeigen, dass ein Bioanteil von 30% kostenneutral umgesetzt werden kann. Das EU-Biosiegel ist dabei ein wichtiger gesetzlicher Mindeststandard im Bereich Öko-Landbau. Deutlich darüber hinaus gehen Siegel von Anbauverbänden, wie Bioland, Demeter, Biopark oder Naturland, mit besseren Umweltschutzstandards, aber auch höheren Preisen. Häufig taucht die Frage auf, ob regionale oder Bio-Lebensmittel die bessere Wahl seien. Dazu kann man grundsätzlich sagen, dass insbesondere bei Lebensmittel tierischen Ursprungs, also nicht nur Fleisch und Wurst, sondern auch Eiern, Käse und anderen Milchprodukten, aber auch bei Getreide bio besser ist als regional. Diese Produkte haben einen so großen ökologischen Rucksack, dass der Transport kaum relevant ist. Der Biolandbau benötigt pro Hektar zwei Drittel weniger Energie als die konventionelle Landwirtschaft. Verantwortlich dafür ist der Futtermittelanbau auf gerodeten Regenwaldflächen und Mineraldünger, für dessen Produktion und Einsatz in großem Maßstab Erdöl verbraucht wird. Ökologischer Ackerbau fördert zudem Humusaufbau, was Kohlendioxid bindet und die Bodengesundheit erhält. Auch der Artenreichtum ist auf ökologisch bewirtschafteten Flächen größer.

Bei Obst und Gemüse ist ganz entscheidend, saisonale Produkte zu wählen, um Transporte, Lagerung, aber auch Gewächshäuser zu vermeiden. Dann ist auch das regionale Angebot da und kann besser als ein Bioprodukt aus fernen Ländern sein. Eine Beheizung mit fossilen Brennstoffen im Gewächshaus verfünffacht den  CO2-Fußabdruck der Ware, muss jedoch nicht gekennzeichnet werden. Auch Biogemüse kann, vor allem außerhalb der Saison, aus beheizten Gewächshäusern stammen.

Wichtig: Wer bio-zertifizierte Produkte einkauft und damit werben will, muss sich bei einer der knapp 20 deutschen Öko-Kontrollstellen zertifizieren lassen. Es gibt jedoch eine Ausnahme: Wer mit der eigenen Küche nur eigene Einrichtungen versorgt, muss sich nicht zertifizieren lassen, um das EU-Bio-Siegel auf dem Menüplan verwenden zu dürfen.