Nachhaltiger Blumenschmuck für Kirchengemeinden
Blumenschmuck gibt es in fast jeder Kirche, bei besonderen Anlässen, wie Hochzeiten, Taufen oder Konfirmation fällt die Dekoration auch schon mal besonders üppig aus. Viele Blumen sind nicht nur Dekoration, sondern haben auch noch besondere Symbolkraft. Gerade auf dem Altar stehen in der Regel Schnittblumen, die für Vergänglichkeit stehen.
Doch viele Blumen, die in Deutschland verkauft werden, stammen aus Anbau, bei dem die Arbeitsbedingungen oder der Umweltschutz zu wünschen übriglassen, häufig sogar beides.
Wie können Kirchengemeinden verantwortungsvoll mit Blumen umgehen und einen Beitrag zu einer gerechteren und grüneren Welt leisten? Hier sind einige Tipps:
Regional und saisonal kaufen oder selbst anbauen
Eine einfache Möglichkeit, nachhaltigen Blumenschmuck zu verwenden, ist, regionale und saisonale Blumen zu kaufen oder sogar selbst anzubauen. Damit unterstützt man heimische Gärtnereien, spart Transportkosten und -emissionen und der Blumenschmuck ändert sich mit den Jahreszeiten. Zum Beispiel kann man im Frühling Tulpen, Narzissen oder Krokusse verwenden, im Sommer Sonnenblumen, Mohn oder Lavendel und im Herbst Astern, Dahlien oder Chrysanthemen. Im Winter kann man auf Tannenzweige, Zapfen oder Beeren zurückgreifen.
Wer auf dem Kirchengelände einen Garten oder ein freies Stück Land hat, kann auch ein eigenes (Altar-)Blumenbeet anlegen und dort Blumen für den kirchlichen Gebrauch pflanzen. Gemeinsam mit anderen Gemeindemitgliedern zu gärtnern macht Freude und lässt die Schönheit der Schöpfung und der Jahreszeiten erleben.
Fairtrade-Blumen wählen
Wenn man keine regionalen oder saisonalen Blumen zur Verfügung hat, kann man auf Fairtrade-Blumen zurückgreifen. Das Fairtrade-Siegel garantiert, dass die Blumen unter fairen und ökologischen Bedingungen angebaut und gehandelt wurden. Das bedeutet, dass die Menschen, die auf auf den Blumenfarmen arbeiten angemessene Löhne, soziale Absicherung, Gesundheitsschutz und Mitspracherechte erhalten. Außerdem werden strenge Umweltkriterien eingehalten, wie zum Beispiel der sparsame Einsatz von Wasser und Pestiziden, die Förderung der Biodiversität und die Vermeidung von Abfall. Mit dem Kauf von Fairtrade-Blumen unterstützt man die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen in Afrika, Lateinamerika oder Asien.
Fairtrade-Blumen sind in vielen Supermärkten oder Blumenläden. Man erkennt sie an dem grünen und blauen Fairtrade-Siegel auf der Verpackung oder dem Etikett. Man kann auch gezielt nach Fairtrade-Blumen fragen oder sich an den Produzentenfinder auf der Website von Fairtrade Deutschland wenden
Mehr Info zum Hintergrund Fairtrade-Blumen und Pflanzen.
Slowflower-Bewegung unterstützen
Eine weitere Möglichkeit, nachhaltigen Blumenschmuck zu fördern, ist, sich der Slowflower-Bewegung anzuschließen oder sie zu unterstützen. Die Slowflower-Bewegung ist ein Kollektiv von Floristik und Blumengärtnereien, die sich für Transparenz und Vertrauen im nachhaltigen Schnittblumenanbau einsetzen. Sie produzieren und verkaufen Blumen, die regional, saisonal, biologisch und fair angebaut werden. Sie wollen damit eine Alternative zu den konventionellen Blumen aus der Massenproduktion bieten, die oft unter fragwürdigen Bedingungen entstehen und lange Transportwege hinter sich haben.
Die Slowflower-Bewegung ist noch relativ jung und klein, aber sie wächst stetig. Man kann sie unterstützen, indem man ihre Blumen kauft, ihre Veranstaltungen besucht, ihre Arbeit verbreitet oder sogar selbst Mitglied wird. Auf der Website der Slowflower-Bewegung findet man mehr Informationen über ihre Philosophie, ihre Angebote und ihre Kontakte.
Hier findest du Slowflower-Blumen und Pflanzen.
Nachhaltig gestalten und entsorgen
Schließlich kann man auch darauf achten, wie man den Blumenschmuck gestaltet und entsorgt, um möglichst nachhaltig zu sein. Hier sind einige Tipps:
- Natürliche oder wiederverwendbare Materialien für die Dekoration, wie zum Beispiel Glasvasen, Keramiktöpfe, Körbe, Stoffe oder Bänder verwenden. Plastik, Metall oder andere künstliche oder schwer abbaubare Stoffe vermeiden.
- Steckschaum ist ein Kunststoff, der nicht kompostierbar ist und Mikroplastik an die Umwelt abgibt. Stattdessen Alternativen wie Sand, Hasendraht, Steckigel, Moos oder Zweige nutzen, um die Blumen zu befestigen oder zu arrangieren.
- Blumen kompostieren, wenn sie nicht mehr verwendbar sind, bzw. über die Biotonne entsorgen.