Mehr Artenvielfalt rund um Kirche und Gemeindehaus fördern
Pfarrgärten, Friedhöfe und Gemeindeflächen können Orte der biologischen Vielfalt werden. Bereits kleine Maßnahmen helfen, wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten zu schaffen:
- Im Mai nicht mähen – so können Wildblumen wachsen und Insekten Nahrung finden.
- Heimische Pflanzen verwenden – sie sind an Klima und Boden angepasst und besonders wertvoll für die heimische Tierwelt.
- Hecken aus Wildsträuchern – bieten nicht nur Lebensraum und und Nahrung für Insekten, Vögel und Säugetiere, sondern schützen auch vor Winderosion. Sie sind außerdem unempfindlicher als Ziergehölze und preiswerter in der Anschaffung
- Wasserstellen anlegen – wichtig für Vögel, Insekten und Kleinsäuger, besonders in heißen Sommern.
- Seltener Wässern – dafür 20-40 l/ m², so erzieht man Pflanzen zum tiefen Wurzeln, wo sich die Feuchtigkeit hält
- Freie Sandflächen als Nistmöglichkeiten für Insekten, wie Wildbienen, schaffen – ideal sind sonnige, offene Stellen ohne Bewuchs.
- Blumenbeete mit Wildpflanzen anlegen – sie locken Insekten an, die wiederum Nahrung für Vögel und Fledermäuse bieten.
- Versiegelte Flächen überprüfen und ggf. aufmachen.
- Kräuterrasen statt Grünfläche – z. B. mit Sand-Thymian [Thymus serpyllum]
- Gifte vermeiden – auf Pestizide und chemische Dünger verzichten
Ein nachhaltiger, artenfreundlicher Außenraum passt sich auch dem sich wandelnden Klima an. Für Planung und Umsetzung können Gemeinden Unterstützung durch lokale Umweltverbände wie NABU oder BUND erhalten.
So wird das kirchliche Grün zur lebendigen Schöpfungsfläche.
Gesammelte Informationen und Links:
- Broschüre „Summender Garten“
- Artikel aus Ökotest über Pflanzen die mit dem Klimawandel besser klarkommen
- Einen Überblick über Bezugsmöglichkeiten für Regionales Saatgut (Stand 2022) oder z. B. bei Rieger-Hoffmann oder Wildpflanzengärtnerei Strickler.
- Hier findet man Informationen über Pflanzen und ihre Ansprüche: NaturaDB. Gut klar mit Trockenheit und Hitze kommt Deutscher Ginster [Genista germanica].
- Die Loki-Schmidt Stiftung unterstützt bestimmte Projekte.
Weiterführende Information zu fledermausfördernden Saatgutmischungen:
Mögliche Zusammensetzung der Saatgutmischung:
Gewöhnliche Nachtviole (Hesperis matronalis)
Einjähriges Silberblatt (Lunaria annua)
Gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
Färber-Wau (Reseda luteola)
Gewöhnliche Seifenkraut (Saponaria officinalis)
Breitblättrige Lichtnelke (Silene latifolia)
Acker-Lichtnelke (Silene noctiflora)
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Blaue Natternkopf (Echium vulgare)
Schwarze Königskerze (Verbascum nigrum)
Rote Lichtnelke (Silene dioica)
Der BUND Friedrichshafen macht auf seinen Internetseiten Vorschläge für fledermausfreundliche Staudenbeete.