Nicht erst seit der Corona-Pandemie machen wir uns Gedanken zur Nachhaltigkeit bei der Auswahl und Verwendung von flüssiger Handseife im kirchlichen Einsatz. Es geht dabei um die Auswahl der Seifenspender(systeme) und deren Inhalt.
Handseife und Nachhaltigkeit
Im öffentlichen Raum ist Flüssighandseife der Standard. Die Beschaffungsverwaltungsvorschrift der Nordkirche regelt, dass Kosmetikprodukte, zu denen Handseife gehört, eines der vorgebenen Siegel hat:
Blauer Engel und EU Ecolabel garantieren
- Geringe Toxizität für Wasserorganismen
- Biologisch abbaubare Inhaltsstoffe
- Geringer Einsatz gefährlicher Stoffe
- Minimale und leicht zu recycelnde Verpackungen
- Erneuerbare Inhaltsstoffe nachhaltigen Ursprungs
Cosmos Natural, Ecocert, Natrue sind Siegel für zertifizierte Naturkosmetik sie garantieren darüber hinaus, ein Maximum an natürlichen Inhaltstoffen, erlauben keine synthetischen Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe oder anderes problematisches für die Umwelt.
Bei der Auswahl von Flüssighandseife im Großgebinde (z. B. 1, 5 oder 10 l) findet man inzwischen ausreichend Auswahl auch für den professionellen Einsatz. Die Handseife sollte eins der obigen Siegel haben oder ein vergleichbares (Nordic Swan Umweltsiegel, NCS o.a.) haben.
Wegen starker Nachfrage:
Auswahl von Produkten und Anbietern
Kirchenshop:
sonett Flüssigseife »Rose«, 10 l
Sodasan Flüssigseife »Citrus & Olive«, Nachfüllung 1 l
(nutzen Sie unseren Test
Hersteller von Naturkosmetik
…bieten auch Flüssigseifen-Großgebinde (1 l: Kanister oder Bag-in-Box zu 5l und 10 l) – zu Großhandelspreisen (nachfragen!) in ihren eigenen Shops an (z. B. Sodasan, Sonnett, Speick).
In spezialisierten Onlineshops für Hygieneprodukte findet sich eine große Auswahl Produkte mit den vorgegebenen Siegeln über Filter. Produkte für den professionellen Einsatz gibt es zum Beispiel von
TANA Green Care (Frosch) TANA Flüssigseife greencare LAVAMANI róse,
PLANTA von Buzil Flüssigseife Planta Soap Green
Großabnehmer haben in der Regel Vereinbarungen mit den Herstellern zu Sonderkonditionen. Falls mit einem Reinigungsdienstleister gearbeitet wird, der die Handseife beschafft, sollte dieser sich an die obigen Vorgaben der Siegel halten.
Wenn Flüssighandseife ohne Siegel verwendet wird ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass schwer abbaubare Stoffe, auch Mikroplastik enthalten sind, die ins Abwasser gelangen.
Welches Seifenspendersystem
Bei der Auswahl der Seifenspendersysteme achten wir auf Hygiene und Abfallvermeidung. Kontaktfreie Seifenspender mit Sensor sind zwar hygienisch, aber produzieren leere Batterien, die entsorgt werden müssen oder verbrauchen Strom. Es wird unterschieden zwischen Schaumseifen- und Flüssigseifenspendern. Der Unterschied zwischen Flüssig- und Schaumseife ist, dass der Schaumseife beim Pumpen Luft hinzugefügt wird. Es kommt dabei eine geringere Menge Seife aus dem Spender.
Seifenspender am Waschbeckenrand
- Plastikspender: Produkte mit Inhalt in Dosier-/Pumpspendern aus Drogeriemärkten sind weit verbreitet, aber es entsteht Abfall der unsere Umwelt belastet. Wenn sie leer sind können sie mit Nachfüllbeuteln befüllt werden. Das ist allerdings im stark frequentierten öffentlichen Raum umständlich und die Hygiene muss gewährleistet sein. Leere Nachfüllbeutel und ausrangierte Plastikspender verursachen Plastikmüll. Manche sind schwer recycelbar.
- Glas- oder Metallspender: Diese Materialien sind nachhaltiger, da sie wiederverwendbar sind. Einmal gekauft, können sie lange Zeit genutzt werden. Viele Hersteller bieten Großgebinde für das Nachfüllen an. Das spart Verpackungsmaterial und reduziert Abfall.
Eignen sich eher für weniger stark benutzte Bereiche.
Bei Gemeindehäusern o.ä. kommt es mitunter zu Diebstählen.
Wandspender
- Nachfüllspender, z. B. mit Hebel: werden manuell befüllt. Füllung wird besorgt nach oben genannten Kriterien. Die Verwendung von Nachfüllseife im Großgebinde spart Verpackungsmüll. Manche Hersteller nehmen leere Kanister zurück und befüllen sie neu. Bag-in-Box Systeme sparen Verpackungsmüll.
- Kartuschenspender Dort werden schon fertig befüllte Kartuschen, Patronen oder Beutel eingesetzt. Es entsteht viel Verpackungsmüll und die Auswahl von Nachfüllern mit den vorgegeben Siegeln ist beschränkt. Es sollte ein gängiges Nachfüll-System gewählt werden, um nicht vom Angebot des Herstellers abhängig zu sein. Eventuell gibt es keine Nachfüller mit den vorgegeben Siegeln.
Wir empfehlen für stark frequentierte Bereiche im kirchlichen Alltag die Anschaffung von robusten, hochwertigen Spendern ohne Sensor von spezialisierten Herstellern, die manuell befüllt werden.
Bei allen Verpackungen gilt:
- Verpackungsmüll vermeiden
- Nachfüllsysteme nutzen
- Plastik sollte aus Recyclat sein, d.h. aus recyceltem Plastik aus der Kreislaufwirtschaft.
Hier geht’s zum Praxistipp »Handtrockensysteme«.