Friedhöfe

Viele Kirchengemeinden bewirtschaften einen oder sogar mehrere Friedhöfe. Auch hier können viele nachhaltige Entscheidungen getroffen werden, insbesondere für den Schutz der Artenvielfalt. Ein würdevolles und gepflegtes Aussehen des Friedhofs ist den meisten Menschen wichtig. Dass dies auch mit blühenden Wiesen, Staudenrabatten und Wildsträucherhecken gelingen kann, zeigen immer mehr gute Beispiele. Friedhöfe werden damit nicht nur für die heimische Tier- und Pflanzenwelt zum Refugium, sondern auch zum Erholungsort für Menschen. Durch veränderten Pflegeaufwand kann dabei sogar Arbeit und Geld gespart werden.

Wir möchten einige Anregungen dazu geben:

  • Verzicht auf chemischen Pflanzenschutz
  • Gestaltung des Lebensraums für Wildbienen und andere Insekten durch den Erhalt und die Schaffung natürlicher Niststrukturen, wie offene Bodenflächen, Sandarien* oder Trockenmauern.
  • Extensive Pflege von Wiesen mit jährlich 1-3 Mahd-Terminen, wobei die Mahd grundsätzlich schrittweise erfolgt, zum Beispiel im Abstand von zwei Wochen zwischen verschiedenen Flächenteilen, damit die Tierwelt nicht auf einen Schlag Nahrung und Lebensraum verliert. Für ein aufgeräumtes Erscheinungsbild kann ein intensiv gemähter Rahmen (ca. 1m) um die Wiese belassen werden.
  • Jährlich wechselndes „Stehenlassen” von 5-10% der Fläche, um Insekten das Überwintern zu ermöglichen
  • Anpflanzung heimischer Gehölze
  • Bepflanzung von Rasenflächen mit Thymian: pflegeleicht, insektenfreundlich, trockenresistent (und lila!)

Tipps zum Thema Faire Grabsteine, Grablichter und Flechten.

*75% aller Bienenarten in Deutschland nisten im Boden und benötigen trockene, vegetationsarme und sonnige Sandflächen. Sind diese nicht vorhanden, kann man so ein Sandbeet oder Sandarium auch ganz leicht selber schaffen.